Ende März war es endlich soweit, wir ließen die kryptorchiden Hoden von Luke entfernen. Um das erhöhte Krebs-Risiko zu verhindern musste das gemacht werden und wir entschieden uns für eine endoskopische Operation in der Tierklinik Sattledt.
Alle Werte vom kleinen Blauen waren gut, als ich ihn hin brachte. Ich glaub er war nur ein wenig schwach, weil er ja schon einige Stunden nichts mehr zu essen bekommen hatte, was ihm wahrscheinlich am allermeisten bei dieser Sache ausgemacht hat 😉
Jedenfalls wurde er in Narkose gelegt und ich durfte draußen warten. Das Warten war die Hölle, das kann ich euch sagen. Auf einmal schrie ein Hund total laut und lange und ich war mir sicher, dass es Luke war. Beinahe wär ich rein gerannt um meinen armen kleinen Schatz zu retten, da kam auf einmal eine Frau mit einem kleinen Hund heraus und meinte, dass ihr Kleiner gerade den Tierärzten die Trommelfelle zerplatzen hat lassen. Puh, so ein Glück – es war also nicht Luke gewesen, der so geschrien hatte.
Gefühlte Stunden später war es dann endlich soweit und sie brachten ihn mir ins Wartezimmer – er lag auf einer Decke und war gerade am aufwachen, aber kannte sich noch nicht aus. Ich setzte mich zu ihm auf den Boden und wollte ihn streicheln, bis er aufwachte, so wie ich es auch immer bei Jabali gemacht hatte. Doch dann ging es los – der kleine Blaue begann laut zu schreien, werkte mit allen 4 Füßen herum, wollte aufstehen, brach immer wieder zusammen, schlug mit dem Kopf auf den Boden. Es war unmöglich ihn zu beruhigen, weil er ja noch nichts mitbekam. Ich versuchte ihn festzuhalten, damit er sich nicht verletzen konnte, aber das war auch ein unvorstellbarer Kraftakt. Ich wusste nicht, dass ein 16kg-Hund so eine Kraft entwickeln kann. Die Leute im Wartezimmer waren auch schon total beunruhigt und meinten nur wie arm der kleine Hund ist.
Das Ganze dauerte bestimmt mehr als eine halbe Stunde bis er langsam zu sich kam und auf wackeligen Beinen aufstehen konnte.
Was ich halt nicht wusste, dass Whippets, bzw. Windhunde im Allgemeinen die Narkose so schlecht vertragen. Wär halt super gewesen, wenn mir das einer von den Ärzten gesagt hätte … *tzzzzz* …. denn es gab es eigentlich keinen Grund zur Sorge, alles war normal und die OP laut Chirurg zu seiner vollsten Zufriedenheit verlaufen.
Zuhause bekam der kleine Blaue einen eigenen Pyjama, damit er sich nicht die Wunde schlecken konnte. Er war auch wiedermal vorbildlich brav und versuchte nicht einmal sich den Pyjama auszuziehen.
Die drei kleinen Schnitte verheilten auch recht schnell. Nur eine Naht entzündete sich nach 3 Tagen, was wir mit Betaisodona aber auch schnell wieder im Griff hatten. Ca. 10 Tage nach der OP war kaum mehr was zu sehen und sowieso nichts mehr zu merken. Der kleine Blaue raste schon wieder wie wild durch die Au 😉
Mittlerweile merkt man die „Folgen“ der Kastration deutlich – er wird von Rüden anders wahrgenommen, aber in sehr positivem Sinn! Außerdem ist er beim spazieren gehen äußerst brav, versucht nicht mehr so halbstark alles auszutesten, sondern orientiert sich an uns.
Ja und keine Ahnung ob ich mir das nur einbilde, aber ich finde er fixiert sich noch viel mehr auf Andi, will ständig auf seinen Schoß, mit ihm kuscheln, etc. Der kleine Blaue und sein geliebtes Herrchen, ein unzertrennliches Pärchen 😉