Es gibt tatsächlich Einiges zu berichten über die ersten drei Wochen mit unserem Lausmädl …
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Umgebung kennenlernen
Wie es sich für ordentliche Welpenbesitzer gehört zeigen wir unserem Whippchen gerade die große weite Welt, in der sich der Hund von Heute zurechtfinden sollte: Stadt, Einkaufszentrum, Geschäfte, Lift, Straßenverkehr, fremde Leute, fremde Hunde, verschiedene Untergründe, Kaffeehaus, Autofahren, Wald, Wiesen und vieles vieles mehr.
Anfangs war die kleine Gefleckte in neuen Umgebungen sehr schüchtern, fürchtete sich anscheinend und zitterte. Da sie aber in unseren Armen die „gefährlichen“ Situationen ohne weitere Zwischenfälle überstand wurde sie immer selbstsicherer und gibt mittlerweile schon die Richtung vor, wenn wir zu fünft durch die Stadt laufen. Die Neugierdsnase muss immer alles als Erste entdecken, wenn es ihr hingegen zu unheimlich wird kommt sie schnell angelaufen und sucht Schutz bei ihrem Rudel 🙂
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Spazierengehen
Die kleine Gefleckte durfte natürlich von Anfang an mit zu unserem täglichen Spaziergang in die Welser Au. Anfangs noch getragen läuft sie nun schon ca. die Hälfte der Strecke auf ihren kleinen Füsschen. Tapfer und unerschrocken stellt sie sich jeder Situation – auch wenn sie des öfteren vom kleinen Blauen in einem Anflug von jugendlichem Leichtsinn überrannt wird.
Um Leni nicht in Jagd-Versuchung zu bringen, sie vor sich selbst zu schützen (sie könnte z.B. in die Traun fallen) und sie generell besser kontrollieren zu können gehen wir meist mit einer 5m Schleppleine. Ausser die 3 spielen auf einer Wiese miteinander, da wäre die Schleppleine eine zu große Gefahr. Anfangs hatten wir vor alle 3 Hunde an der Schleppleine zu führen, damit die Jungs nicht so weit vor rennen können und Leni beim Nachlaufen nicht in die Leine rennt. Das haben wir aber schnell aufgegeben, ihr könnt euch sicher das Leinen-Wirrwarr vorstellen, wenn 3 Hunde mit insgesamt 15m Leine durch den Wald rennen 😀 Nun laufen die Jungs frei und Leni zieht ihre Leine nach, so haben wir trotzdem 5m mehr Chance sie zu erwischen, wenn sie mal abdüst.
Generell kann man sagen, dass Leni sehr selbstständig ist, sie ist die Erste die ins hohe Gras oder Unterholz rennt, auch wenn die Jungs noch bei uns stehen. Schon jetzt zeigt sich, dass sie eine kleine Jägerin ist – sie kann nicht widerstehen, wenn eine Fliege oder ein Schmetterling vorbei fliegt. Auch die Nachbarskatze hinterm Zaun ist seeeeehr interessant für die Kleine. Natürlich versuchen wir alles um gegenzusteuern, Leni soll ihren Jagdtrieb spielerisch mit uns und den Jungs ausleben, aber nicht zu einer unkontrollierbaren Jägerin werden, die man nicht frei laufen lassen kann. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, aber wir werden das hinkriegen, da sind wir zuversichtlich. Die beiden Buben sind diesbzgl. ja das beste Vorbild.

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Welpenschule
Auch mit unserem jüngsten Rudelmitglied besuchen wir die „Schule“ im Hundezentrum Mensch-Hund von Rosi. Zur ersten Stunde der Welpengruppe kamen wir leider aufgrund eines Staus auf der Autobahn vieeeel zu spät, sodass sich die anderen Welpen schon kennenlernen konnten. Alle waren ausnahmslos mind. doppelt so groß wie Leni und die meisten auch älter. Das alles störte unsere kleine Wilde aber überhaupt nicht! Sie rannte auf jeden Hund zu und animierte zum Spielen. Wenn ihr einer körperlich überlegen war legte sie sich hin und duckte sich, um nicht so leicht umgeworfen zu werden. Nur wenn es ihr absolut zu viel wurde kam sie zu uns.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Verhalten sehr überraschte, denn von Luke kannte ich das komplett anders. Wie ihr sicher noch wisst wich er mir in den ersten Wochen nicht von der Seite, ging nur zwischen meinen Füßen und versteckte sich sofort bei mir, wenn ihm ein fremder Hund zu nahe kam. So unterschiedlich sind sie halt die Whippchen, oder liegt’s vielleicht doch am Geschlecht?! 😉

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Vertrauen fassen
Vertrauen muss sich erst aufbauen, das dachte sich wohl auch unsere kleine Gefleckte. In den ersten Tagen versuchte sie alles selbst zu regeln. Wenn wir 4 beim Spazierengehen weiter gingen blieb sie einfach im Gras sitzen und ließ sich nicht dazu bewegen uns nachzulaufen. Mittlerweile vertraut sie uns schon viel mehr – wenn wir umdrehen kommt sie sofort hinterher und kommt sogar angerannt wenn ihr das Spiel von Luke zu wild wird. Sie bleibt dann zwar nur für 1-2 sec. da aber immerhin weiß sie wo sie Schutz suchen kann.
Anfangs war es auch unmöglich sie auf den Rücken zu drehen, sie strampelte und wollte unbedingt weg. Mittlerweile lässt sie sich wie ein Baby im Arm herumtragen und sich ihr rosa Bäuchen streicheln 🙂
Auch beim Heranrufen war sie sehr zögerlich – sie rannte zwar in meine Richtung, drehte dann aber kurz davor um, weil sie sich offensichtlich nicht sicher war. Mit viel Geduld und Leckerlis wird es immer besser und die Erfolgsquote des „hier“ erhöht sich drastisch 😉
Es ist jedenfalls schön zu sehen, wie sie sich jeden Tag mehr an uns gewöhnt und uns ihr Vertrauen schenkt.
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Zuhause & im Garten
Zuhause hat sich Leni bestens eingelebt. Die ganze Wohnung wird von ihr in Beschlag genommen, egal ob Jabetti (das Hundebett), die Plätze vom kleinen Blauen und großen Braunen, oder unsere neue (Hunde-)Couch – alles ist selbstverständlich für sie hergerichtet worden 😉
Sie testet einfach alles aus, egal ob es das Ausreissen der Teppichfransen, das Stehlen von Leckerlis, das Fangen der Vorhang-Perlen, das Vertreiben vom großen Braunen aus seinem Körbchen, das Klauen von Hausschuhen, das Anknabbern von Decken und Pölstern, oder oder oder (das meiste hab ich eigentlich schon wieder vergessen) ist. ABER man muss sagen, dass sie sehr gut auf das „nein“ reagiert. Man muss das zwar gefühlte 30x wiederholen, weil gleich nach dem aufhören wieder begonnen wird, aber immerhin weiß sie was gemeint ist 😉
Das Kommando „auf deinen Platz“ ist für uns sehr wichtig, da wir nicht wollen, dass die Hunde im Haus wild spielen – dafür ist der Garten da. Das hat die kleine Gefleckte sehr schnell verstanden, auch wenn sie es nicht immer einsehen will …
Der Garten wurde zum „Spielplatz“ umfunktioniert. Kaum sind die kleine Gefleckte und der kleine Blaue draussen wird gerangelt, gerannt, gerangelt und gerannt. Bis die Kleine immer wilder wird, knurrt und brummt wie eine Große und Luke sein Ohr tackert. Dann muss man eingreifen und die beiden Erschöpften Whippsen zur Ruhe ermahnen – zumindest für 2 Minuten 🙂
Der große Braune sieht sieh das Treiben meist aus sicherer Entfernung an und hält sich, ganz Rudelführer-mässig, raus. Ausser Leni bespringt ihn und hört nicht auf, dann muss er mal ein Machtwort knurren und die Fronten sind wieder geklärt.
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Mimose
Obwohl auf der einen Seite so selbstbewusst, ist unsere kleine Whippetmaus auch eine ganz schöne Mimose. Wenn man sie schimpfen muss, weil sie wiedermal was angestellt hat, kann sie ziemlich beleidigt sein. Einen vorwurfsvolleren Blick hab ich kaum gesehen, sie kommt dann nicht aus ihrem Körbchen raus und man kann sie auch nicht zu sich locken. Nur mit viel Wiedergutmachkuscheln lässt sie sich vielleicht überreden mit dem Beleidigt-sein aufzuhören 🙂
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Stubenreinheit
Wir müssen an dieser Stelle Leni’s Züchterin Doris wirklich danken! Sie hat uns die Kleine quasi stubenrein übergeben. Wenn sie muss setzt sie sich selbstverständlich vor die Terrassentür und winselt. Nur 2x schafften wir es nicht rechtzeitig raus, da waren aber wir schuld, weil wir zu lange brauchten.
Wir haben, nach den Erfahrungen mit Luke, ja mit dem Schlimmsten gerechnet und uns für alles gerüstet, das war aber gar nicht nötig … *gg*
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Alleinebleiben
Anscheinend hat die selbstständige Art unserer Prinzessin auch einige Vorteile – z.B. mit dem Alleinebleiben hat sie überhaupt kein Problem. Sie braucht nur etwas zum Kauen oder Spielzeug, schon ist sie beschäftigt und kümmert sich gar nicht drum ob wir da sind oder nicht. Wenn sie müde ist wird sowieso geschlafen. Keine Spur von dem riesen Theater, das der kleine Blaue immer aufgeführt hat, wenn er mal 5min. alleine sein musste.
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Autofahren
Autofahren liebt Leni – kaum setzt man sie in ihre Box schläft sie schon ein … man hat teilweise sogar Probleme sie aus der Box wieder raus zu bekommen, so gemütlich ist es anscheinend da drinnen 🙂
Im Auto kann man sie auch super alleine lassen – wenn es natürlich nicht zu heiss ist – dort fühlt sie sich wahrlich whippetwohl.
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Hunger?!
Mit dem Essen stellt sich unsere kleine Gefleckte etwas mäkelig an. Sie hat offensichtlich zwar Hunger, denn wenn sie das Geräusch des Futters hört kommt sie schon freudig wedelnd angerannt. Auch das Spielen mit dem Futterbeutel macht ihr noch Spass, öffnet man aber den Beutel und hält ihn ihr zum Fressen hin riecht sie kurz am Futter und dreht sich weg. Mit viel Mühe ist sie dazu zu bewegen ein paar Bröckchen zu essen. Erst wenn der Hunger dann riesig ist wird gefressen. Eine kleine Prinzessin eben 😉
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Zusammenfassend kann ich an dieser Stelle nur ein Zitat einer Freundin anführen: „Endlich hast du einen richtigen Windhund bekommen und nicht einen Mini-Jabali ;)“.
Wir haben eine riesen Freude mit unserem kleinen Sonnenschein und sind schon sooooo gespannt wie sie sich entwickeln wird!