Das Ridgeback-Treffen heute war der volle Reinfall für den grossen Braunen.
Als wir ankamen standen schon einige Leute mit ihren Braunen da. Bis auf eine Hündin lauter Rüden, noch dazu Halbstarke. Das war meinem Sir wohl ein Dorn im Auge. Jedesmal wenn sich einer von den Jungen ihm nähern wollte brummte er, wenn sich dieser Jungspund auch noch erlaubte zu schnüffeln war Schluss mit lustig. Er knurrte und fletschte und fuhr den entsprechenden Aufdringling an.
Zuerst hab ich versucht ihn in die Schranken zu weisen, aber das half nichts. Ich war schon kurz davor wieder heim zu fahren. Der kleine Blaue hingegen hatte eine Menge Spass – er fetzte durchs hohe Gras und spielte mit einem ca. gleichaltrigen Rüden, den er schon vom letzten Treffen kannte. Also blieben wir.
Leider änderte auch ignorieren nichts am Verhalten vom grossen Braunen. Er war ein richtiger, alter Brummbär – keiner durfte ihm zu nahe kommen, manche nicht mal anschauen. Sogar den kleinen Blauen fuhr er an, wenn der ihm unabsichtlich zwischen die Beine stolperte. Das war schon richtig peinlich! So hab ich ihn echt noch nie gesehen. Aber wahrscheinlich stieg ihm die glühende Hitze zu Kopf. Diese war nämlich heute echt nur schwer auszuhalten. Der Wasserwald brannte förmlich. Mir war total schwindelig und den Hunden hingen die Zungen bis zum Boden.
Ein kurzer Eindruck über die „neuen“ Ridgeback-Besitzer:
- Sie füttern ihre Hunde wohl zu gern, denn kaum einer der ca. einjährigen Rüden hat unter 40 kg. Einer sogar 51! Der ist jetzt aber „eh schon“ auf Diät!
- Andere rennen mit riesigen Umhängetaschen ihren Hunden hinterher. In diesen Taschen haben sie nicht etwa „Frauenutensilien“, nein. Diese Taschen sind besser ausgestattet als ein normaler Zoofachhandel. Ca. alle 5 min. wird dem Hund ein Napf mit frischem Wasser unter die Nase gehalten, weil der Arme ja verdursten könnte.
- Manche haben noch nie was vom ÖKV gehört und fragen was es für einen Vorteil bringt, wenn der Züchter da dabei ist. „Ich brauch eh keine Papiere, ich will ja nicht züchten“.
Wir haben aber auch alte Bekannte getroffen: ein älteres Paar mit einem etwas zu klein geratenem Rüden, den sie selbst immer als „nicht so schön, aber lieb“ bezeichneten (ich denke ihr wisst wen ich meine ;-)). Jedenfalls dieses besagte Pärchen bekommt auch einen zweiten Hund. Als sie die Rasse nannten war ich schon etwas verwundert – das ist nämlich eigentlich eine meiner Lieblingsrassen. Die hätte ich ihnen nie zugetraut: ein Dobermann. Und jetzt kommt das Beste: „Der Hund wird kupiert, eh klar. Ein nicht kupierter Dobermann ist kein Dobermann. Das wird in Ungarn gemacht, weil bei uns ist das verboten. Uns ist das egal – wo kein Kläger da kein Richter“
Sagt mal, GEHT’S NOCH?! Ich glaub ich spinne! Warum müssen sich immer solche Leute so tolle Hunde nehmen und damit die Rasse in Verruf bringen?!
Das reicht – also heim und entspannen. Meine beiden Süssen relaxen mittlerweile im kühlen Wohnzimmer. Der kleine Blaue nimmt übrigens immer öfter das Körbchen vom grossen Braunen in Anspruch 🙂
—————————————————————————
Alle Bilder als Slideshow ansehen…