was kann man noch glauben? wem vertrauen? (30.06.2012)

Es sind nun etwas mehr als 4 Wochen vergangen, seit dem Luke den Unfall hatte. Bei der letzten Kontrolle wurde uns geraten nun auch das Tape nicht mehr zu verwenden, weil die Zehen-Zwischenräume sich schon leicht aufgescheuert hatten. Ok, das Tape wurde entfernt und Luke durfte zumindest Zuhause „ohne“ gehen. Leider wurde uns beim genauen Beobachten des Fußes klar, dass sich die Zehen in keinster Weise verbessert haben. Die ersten Beiden sind immer noch viel schlaffer und stehen weiter nach vorne als die anderen 🙁

Wir haben hin und her überlegt, was wir machen sollen. Am vergangenen Samstag haben wir uns dann einen Termin bei einer anderen Klinik gemacht, um eine 2. Meinung einzuholen. Und dann kam die große Überraschung: „Wer hat euch gesagt, dass die Sehne gerissen, oder angerissen ist? Das sieht man als Arzt doch sofort!“ Wir trauten unseren Ohren nicht? Bitte was? Diagnose falsch?! Das kann jetzt aber nicht wahr sein. Und der Beugeverband über 3 Wochen? „Das hätte ich euch gleich sagen können – dieser Verband bringt gar nix“. Wir waren echt entsetzt, alle unsere Befürchtungen, das schlechte Bauchgefühl … es hat sich leider bewahrheitet. Der Arzt meinte, dass es sich um eine Dehnung der Bänder, bzw. Muskeln handelt. Diese Verletzung kommt anscheinend bei Laufhunden öfters vor und verursacht, dass die Zehen nicht mehr so stark gebeugt werden – die Spannung fehlt quasi. Das ist endlich mal eine einleuchtende Erklärung!

Anscheinend gibt es keine Behandlung für diese Verletzung, die Hunde leben damit und können sich uneingeschränkt bewegen. Worauf wir nun aber achten müssen ist, dass die Bewegung erst langsam wieder gesteigert wird – mind. über den selben Zeitraum wie geschont wurde. Es ist im Moment sogar die Gefahr da, dass die Gelenke etwas abbekommen, wenn falsch oder zu viel belastet wird.

Wir sind natürlich extrem sauer und traurig zugleich, dass wir unserem Süßen – auf ausdrückliche Empfehlung der Ärzte –  diese Qualen zugemutet haben. Hätten wir nur gewusst, dass es nichts bringt, wir hätten ihm viel ersparen können. Man geht halt davon aus, dass man seinem Arzt vertrauen kann, noch dazu wenn es sich um eine große, renommierte Klinik handelt 🙁
Luke ist so ein geduldiger, braver Hund, der uns so sehr vertraut und sein Schicksal einfach annimmt, ohne grantig oder böse zu werden. Wie gerne hätten wir ihm das alles erspart.

Die große Frage ist nun aber für uns: kann man das nun glauben, kann man dieser 2. Meinung vertrauen? Fakt ist, dass die beiden Zehen schlaff sind und irgendwie können wir uns nicht vorstellen, dass das zukünftig nichts ausmacht beim wilden Herumfetzen. Sollen wir uns noch weitere Meinungen einholen? Gibt es Spezialisten dafür?

Wenn irgendjemand für uns einen Tipp hat, einen guten Arzt kennt, bereits mit so etwas Erfahrung gemacht hat, … bitte meldet euch bei uns (bohmann.isabell@gmail.com)! Wir sind über jeden Hinweis dankbar!

Caption
Hier sieht man den Vergleich zum gesunden Fuss (rechts) sehr gut

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