Zweite Station: Nürnberg Kornburg, eingeschlossen (22.03.2013)

Während ich die ganze Fahrt über immer wieder an meinen Händen geschnüffelt hatte, um noch so lange wie möglich den guten Welpengeruch mitzunehmen, kamen wir am Abend bei unserem Gasthof in Nürnberg Kornburg an. Wie ausgemacht klappte alles prima mit dem Schlüsselsafe und da wir schon öfters in dem Gasthof übernachtet hatten kannten wir uns aus und fanden das Zimmer sofort.

Wir wollten das Gepäck aufs Zimmer bringen, um vor dem Schlafengehen mit den Hunden noch eine entspannte Gassi-Runde zu drehen.  Entspannt, ha ha ha! Als wir raus zum Auto wollten entschieden wir uns für die Hintertür, die direkt zum Parkplatz führt. Falsche Entscheidung, wie sich ein paar Sekunden später herausstellte. Die Hintertür ließ sich mit unserem Schlüssel nicht aufsperren, die Gang-Türe war hinter uns zugefallen und ließ sich ebenfalls NICHT mit unserem Schlüssel aufsperren. Ich dachte echt, dass das jetzt ein Scherz ist! Auf der Innenseite der Tür war noch dazu ein Zettel befestigt, auf dem stand, dass sich diese Türen mit den Zimmerschlüsseln nicht sperren lassen. Na toll!

Wir klopften erst mal, doch nichts rührte sich. Wir klopften immer lauter, hämmerten schon gegen die beiden Türen, doch das Haus schien wie ausgestorben. Langsam wurde mir mulmig und ich bemerkte, dass auch Andi nervös wurde. Natürlich hatten wir kein Handy dabei, wir wollten ja nur die Hunde aus dem Auto holen.

Was ist, wenn wir die ganze Nacht hier verbringen müssen? Wie lange waren die Hunde schon nicht mehr Gassi? Wie kalt war es draußen? Ich bin schon so müde und hungrig, die Hunde bestimmt auch. Tausenden Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Endlich entdeckten wir ein kleines Lüftungsfenster über der Hintertür. Wir machten es auf und schrien und hämmerten, aber nichts tat sich. Ich hätte mir im Leben niemals vorstellen können, dass ich mal den Satz „Hilfe, ich bin hier eingeschlossen!“ rufen würde. Andi konnte sich auf einen Heizkörper stellen und oben raus schauen. Einmal ging sogar ein Mann vorbei, machte aber keine Anstalten sich uns zu nähern. So viel zum Thema Zivilcourage.

Nach gefühlten Stunden (wie lange es tatsächlich war weiß ich nicht mal) kam endlich eine Frau aus dem Nachbarhaus und entdeckte uns. Wir waren gerettet!

Endlich im Zimmer, mit unseren Hunden in den Armen, erholten wir uns von dem Schrecken und konnten sogar darüber lachen 🙂

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