Gestern war es wahnsinnig schwül, wir warteten also lange bis wir uns nach draussen wagten. Doch auch am Abend war es noch so heiss, dass einem sogar im Stehen der Schweiss herunter ronn. Den Hunden hat das aber anscheinend gar nicht sooo viel ausgemacht. Sie spielten und verfolgten sich wie wild im hohen Gras. Anscheinend war dem kleinen Blauen dabei was ins Auge gekommen, er zwickte die Lieder zusammen, machte aber nicht den Eindruck als mache es ihm viel aus. Das war wohl eine Fehleinschätzung von mir, wie sich heute rausstellen sollte.
Zu unserer Freude trafen wir auch wiedermal Nero in der Au. Der süsse, weisse Boxer ist ein guter Freund von uns, also gingen wir gemeinsam mit seinem Herrchen ein Stück. Wenn ich nicht so feig wäre könnte ich ja einfach Nero’s Herrchen nach seiner Telefonnummer fragen und mal ein Spazier-Date vereinbaren, aber leider … naja, vielleicht beim nächsten Mal 😉
Als wir nach Hause kamen war der Fremdkörper anscheinend immer noch im Auge vom kleinen Blauen, aber wenn ich nachschauen wollte drehte er das Auge nach hinten, dass ich nichts erkennen konnte. Ich beschloss abzuwarten.
Heute Früh sah ich dann, dass es leider nicht besser geworden war. Sofort wurde beim Tierarzt angerufen, bei dem wir eine halbe Stunde später auch schon dran kamen. Leider sagte er aber nichts Gutes: anscheinend hatte sich der Fremdkörper bis ins dritte Augenlied gebohrt und sollte unter Narkose entfernt werden! Ich bekam Herzrasen … Narkose … ins Auge gebohrt … könnte der Kleine blind werden? Ich war total verzweifelt. Aber Dr. Fasching beruhigte mich – „das wird schon wieder„. Wir durften nochmal raus in den Park, bevor die OP starten sollte. Wieder im Wartezimmer schaute mich der kleine Blaue so armselig an, dass mir das Herz blutete. Anscheinend merkte er, dass etwas nicht in Ordnung war. Er hüpfte auf meinen Schoss und schlief ein.
Ca. eine halbe Stunde später war es dann soweit: es wurde ein Venenkatheter in die rechte Vorderpfote gelegt, dann nochmal die Vitalfunktionen gecheckt und dann wurde ihm auch schon die Narkose gespritzt. Luke’s Lieder wurden schwer und er begann zu schwanken, dann schlief er auch schon ein.
Gefühlte Stunden später, die ich ihm Warteraum verbrachte, kam endlich Dr. Fasching und meinte, dass er den Fremdkörper entfernt hatte und Luke ein tiefes Loch im Auge hat. Doch die Hornhaut heilt anscheinend schnell, es kann höchstens eine kleine Narbe zurückbleiben. Also, das klang ja gar nicht so schlecht.
Dann durfte ich endlich rein zu ihm – der kleine Blaue lag regungslos da, mit einem Tubus im Maul. Gut, dass ich so einen Anblick durch den grossen Braunen schon gewohnt war … ich achtete sofort darauf ob er atmete, das tat er, also alles gut. Der Tierarzt erklärte mir noch welche Medikamente ich ihm die nächsten Tage geben müsse, dann durften wir gemeinsam in den Aufwachraum. Tja und dort waren wir seeeeehr lange. Der kleine Blaue schlief so gut, er versuchte nicht mal aufzustehen. Nur, wenn ich ihm ins Ohr flüsterte, dass wir gleich zu Jabali fahren, dann hob er den Kopf und schaute mich verdutzt an.
Als er dann endlich halbwegs sicher auf den Beinen war machten wir uns auf den Heimweg. Leider konnte er sich wohl selbst noch nicht so kontrollieren … ein kleines Lackerl ging auf die Decke im Auto. Aber halb so schlimm, kann man ja alles waschen.
Dann durfte er endlich zu seinem grossen Braunen, der uns schon sehnsüchtig erwartete. Der kleine Blaue wurde natürlich von oben bis unten abgeschnuppert. Luke war noch immer ziemlich müde und legte sich sofort hin um zu schlafen. So verbrachten wir auch den restlichen Nachmittag: alle zwei Stunden Augentropfen, dann wieder schlafen, zwischendurch ein paar Schritte gehen und wieder schlafen.
Ich hoffe der kleine Blaue ist bald wieder fit und wild wie immer 🙂